Τρίτη 4 Απριλίου 2017

Der Tag nach dem Euro – Das würde in Europa passieren


2/4/2017

Von Frank Stocker

Mit dem Ende des Euro müssten Nachfolge-Währungen her. Finanzexperten haben das Szenario nun durchgespielt: Während in Deutschland die D-Mark stark aufwerten müsste, bekäme vor allem ein Land Probleme.

Noch vor zwei Jahren schien das Auseinanderbrechen der Euro-Zone eine realistische Option. Der Grexit, also das Ausscheiden Griechenlands, wurde allenthalben erwartet, und insbesondere angelsächsische Investoren spekulierten darauf, dass danach der Euro insgesamt im Orkus der Geschichte verschwindet – vergeblich.

Bestes Beispiel ist John Paulson, der mit seiner Wette auf den Zusammenbruch der US-Immobilienblase einst Milliarden verdient hatte. Mit seinen Euro-Wetten dagegen hat er viel Geld verloren, denn den gibt es immer noch. Und in letzter Zeit schien seine Existenz auch unter den Finanzprofis nicht mehr infrage zu stehen.

Doch nun kommt plötzlich erneut ein amerikanisches Finanzinstitut, die Bank of America, mit einer Studie an die Öffentlichkeit, in der sie sich der Frage widmet, wie Europas Währungswelt wohl nach einem Auseinanderbrechen des Euro aussehen würde. „The day after the Euro“ ist die Ausarbeitung überschrieben, deren Autor Athanasios Vamvakidis auch noch ausgerechnet Grieche ist.
D-Mark müsste gegenüber dem alten Euro aufwerten

Zentraler Punkt ist bei Vamvakidis die Frage, wie sich die nationalen Nachfolgewährungen des Euro entwickeln würden, wie stark diese auf- oder abwerten würden. Um dies zu berechnen, hat er die sogenannte CGER-Methode des Internationalen Währungsfonds angewendet, die vor allem auf den Ungleichgewichten zwischen einzelnen Volkswirtschaften basiert. Heraus kommt, wenig überraschend, dass die neue D-Mark am meisten gegenüber dem alten Euro aufwerten müsste, nämlich rund 15 Prozent.

Doch sehr wahrscheinlich würde sie sogar noch weit stärker im Wert steigen. „Die neue deutsche Währung könnte in der Praxis deutlich überschießen“, schreibt Vamvakidis. Auf der anderen Seite müsste ein neuer französischer Franc rund fünf Prozent abwerten, Spaniens und Griechenlands Währungen sogar 7,5 Prozent. Und auch hier gilt: „Auch die Währungsentwicklung in der Peripherie dürfte sehr wahrscheinlich überschießen, so dass diese Devisen kurzfristig weit stärker abwerten.“


Allein der volkswirtschaftlich gerechtfertigte Abstand zwischen neuer Mark und neuer Peseta oder Drachme betrüge also fast ein Viertel, durch die Tendenz der Finanzmärkte, Entwicklungen zu überzeichnen, dürfte sich diese Divergenz dann aber noch deutlich ausweiten. Am Tag nach dem Euro-Aus wäre die Mark also auf einen Schlag 30 oder 40 Prozent teurer als die südeuropäischen Nachfolgewährungen des Euro – mit entsprechenden Konsequenzen für die Export-Wirtschaft.
Schuldenstand der Südeuropäer hat sich drastisch erhöht
Anzeige

So weit, so interessant. Doch es bleibt die Frage, warum die Bank of America ausgerechnet jetzt mit solch einer Studie kommt. Soll die Euro-Krise wieder neu befeuert werden? Ist das Unterstützung für Präsident Trumps Versuch, die EU auseinanderzubringen? Oder gibt es rein sachliche Gründe?

Vamvakidis besteht natürlich auf letzterem. Für ihn ist entscheidend, dass die Zeit der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank irgendwann in näherer Zukunft beendet werden wird und dies vielen Staaten aufgrund ihrer hohen Schulden Probleme bereiten werde. „Auch wenn es länger dauern wird, bis die EZB die Zinsen erhöht, so werden die Zinslasten für die Peripherie in den kommenden Jahren steigen.“

Tatsächlich hat sich der Schuldenstand der südeuropäischen Staaten in den vergangenen Jahren drastisch erhöht, ohne dass sich die Zinslasten entsprechend erhöht hätten. Im Gegenteil, in vielen Fällen liegen sie heute sogar niedriger als vor der Finanzkrise – der EZB sei Dank. So haben sich Spaniens Staatsschulden seit 2008 fast verdreifacht, sind von 440 Milliarden auf knapp 1,2 Billionen Euro gestiegen. Die Zinslast ist jedoch nur um 80 Prozent gestiegen, von 17 auf 31 Milliarden Euro.
Langfristig drohen hohe Risiken für den Euro

Noch deutlicher zeigt sich die Wirkung der Nullzinspolitik im Falle Italiens. Von 1670 Milliarden im Jahr 2008 erhöhte sich der Schuldenstand auf 2270 Milliarden, Rom zahlt jedoch heute nur noch 66 Milliarden Euro Zinsen dafür, während es 2008 noch über 80 Milliarden waren.

Daraus ergäben sich, so Vamvakidis, langfristige Risiken für den Euro. Denn wenn die Zinsen wieder steigen, bekämen viele Staaten erneut Probleme. Und diese würden sich noch erhöhen, wenn die Euro-Zone von einem Schock irgendeiner Art getroffen würde, der ihre Wirtschaft wieder zurück in die Rezession führe. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Märkte die Nachhaltigkeit der Euro-Zone wieder hinterfragen,“ prophezeit der Ökonom.

Als solcher hat er aber natürlich auch ein Rezept, wie all das zu verhindern wäre. Dazu sei vor allem Deutschland in der Pflicht. Es müsse die Inlandsnachfrage stärken und eine Inflation zulassen, die weit über dem offiziellen Ziel der EZB von knapp zwei Prozent liegt, und zwar über mehrere Jahre hinweg. Daher müsse die EZB ihre Nullzinspolitik noch lange beibehalten.
Die Deutschen müssen viel mehr Geld ausgeben

Außerdem müssten in Deutschland der Staat und die Unternehmen erheblich mehr investieren. Denn durch die bisherige Politik des eisernen Sparens werde die Inlandsnachfrage knapp gehalten, und dies erhöhe künstlich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands – zulasten der anderen Euro-Mitgliedsländer.

Der Staat müsste folglich von der Politik der „schwarzen Null“ Abschied nehmen und verstärkt Schulden machen, um damit Investitionen in Straßen, Schulen oder öffentliche Gebäude zu finanzieren. Dies würde letztlich dazu führen, dass auch die Unternehmen mehr investieren, so Vamvakidis.

Doch er weiß letztlich auch, wie die deutsche Öffentlichkeit und die Politik ticken, und dass er mit solchen Forderungen hierzulande auf taube Ohren stößt. „Allerdings glauben wir, dass eine solche Politik unwahrscheinlich ist“, schreibt er daher, „was bedeutet, dass die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone langfristig steigt“, wie er schlussfolgert. Und folglich ist es seiner Meinung nach auch nur naheliegend, sich mit den möglichen Folgen jetzt zu befassen.

Πηγή

Σχετική δημοσίευση εδώ.

Δεν υπάρχουν σχόλια:

Δημοσίευση σχολίου